"Bitcoin-Senatorin" Cynthia Lummis wird nicht zur Wiederwahl antreten

Senatorin Cynthia Lummis (R-WY), eine der verlässlichsten und einflussreichsten Verbündeten der Kryptoindustrie auf dem Capitol Hill, gab am Freitag bekannt, dass sie nach Ablauf ihrer Amtszeit im nächsten Jahr nicht erneut kandidieren wird.

„Die Entscheidung, nicht erneut zu kandidieren, stellt für mich einen Sinneswandel dar, aber in den schwierigen, anstrengenden Sitzungswochen in diesem Herbst habe ich akzeptiert, dass ich keine weiteren sechs Jahre mehr in mir habe“, sagte Lummis in einer Erklärung. „Ich bin eine engagierte Gesetzgeberin, aber ich fühle mich wie ein Sprinter in einem Marathon. Die erforderliche Energie passt einfach nicht mehr.“

Anfang dieses Jahres war Lummis—die wegen ihrer Unterstützung und Fürsprache für Krypto auch als „Bitcoin Senatorin“ bezeichnet wird—maßgeblich an der Verabschiedung des GENIUS Act beteiligt, dem ersten bedeutenden Krypto-Gesetz, das jemals unterzeichnet wurde. Das Gesetz, das einen bundesweiten Rahmen für die Ausgabe und den Handel von Stablecoins schuf, sah sich vielen dramatischen Anläufen und Unterbrechungen gegenüber, bevor es schließlich Ende Juli verabschiedet wurde.

Lummis stand auch im Zentrum der laufenden Verhandlungen über das von der Kryptoindustrie angestrebte Marktstrukturgesetz, das noch größeren Hürden gegenübersteht. Die Geschichte dieses Gesetzes, das die meisten Kryptoaktivitäten in den Vereinigten Staaten offiziell legalisieren würde, reicht bis ins Jahr 2022 zurück, als Lummis und Senatorin Kirsten Gillibrand (D-NY) erstmals eine Version entwarfen, die letztlich nie verabschiedet wurde. 

Das weitreichende Marktstrukturgesetz steht derzeit vor zahlreichen Hindernissen—darunter zunehmende Uneinigkeit zwischen verschiedenen Fraktionen innerhalb der Kryptoindustrie über den Inhalt und die Notwendigkeit der Gesetzgebung. Die Republikaner im Senat wollten das Gesetz ursprünglich bis Ende des Sommers verabschieden, dann bis September, dann bis zum Ende dieses Jahres—ein Ziel, das nun ebenfalls verpasst wurde.

Das Gesetz wurde vom Bankenausschuss des Senats noch nicht behandelt, und es wird erwartet, dass der Kongress im Frühjahr im Vorfeld der Zwischenwahlen 2026 weitgehend zum Stillstand kommt. Ob das Gesetz es schafft, Gesetz zu werden, wird wahrscheinlich zu einem der letzten Meilensteine in Lummis' 18-jähriger Amtszeit im Kongress werden.

Während ihrer Zeit als Fürsprecherin für Krypto-Themen hat Lummis auch besonders die Bedeutung von Bitcoin hervorgehoben. Anfang dieses Jahres brachte die Senatorin den Bitcoin Act ein, der die US-Regierung verpflichten würde, innerhalb von fünf Jahren Bitcoin im Wert von etwa 80 Milliarden Dollar zu kaufen, um eine bundesstaatliche strategische Bitcoin-Reserve aufzubauen.

Die Bekanntgabe von Lummis' Rücktritt am Freitag führte sofort zu Unterstützungsbekundungen von Führungskräften der Kryptoindustrie. 

Lummis wäre im nächsten Jahr zur Wiederwahl angetreten. Sie wird den Kongress im Januar 2027 verlassen.